ZEW/VDMA-Studie 20. Jan 2023 Von Claudia Burger Lesezeit: ca. 2 Minuten

Maschinenbau nutzt Forschungszulage am stärksten

Die steuerliche Forschungsförderung für Unternehmen (kurz auch Forschungszulage genannt) wird vom Maschinen- und Anlagenbau gut angenommen. Das ergibt eine Studie von ZEW Mannheim und dem Branchenverband VDMA.

Die steuerliche Forschungsförderung, kurz auch Forschungszulage genannt, hat sich im Anlagen- und Maschinenbau bewährt. Die Branche nutzt das Instrument am stärksten, sagt eine Studie von ZEW Mannheim und Branchenverband VDMA.
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Die im Jahr 2020 eingeführte steuerliche Forschungsförderung für Unternehmen (Forschungszulage) wird zunehmend stärker genutzt. Bislang haben mehr als 7200 Unternehmen über 14 000 Vorhaben zur Genehmigung eingereicht. Vor allem im Maschinen- und Anlagenbau kommt das Instrument gut an. Die Branche ist mit 953 Antragstellern und 2337 Vorhaben die Branche mit der stärksten Nutzung (Zeitpunkt: Anfang November 2022). Die Anzahl der Antragsteller im Maschinen- und Anlagenbau hat sich in den zurückliegenden zwölf Monaten um 94 % und die Anzahl der gestellten Anträge um 125 % erhöht. Eine weitere Dynamisierung ist zu erwarten. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Studie des ZEW Mannheim im Auftrag des VDMA. 

Für die Wirtschaftsjahre 2021 und 2022 können die Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus laut VDMA mit einem Fördervolumen aus der Forschungszulage von etwa 50 Mio. € pro Jahr rechnen. Dies entspricht etwa einem Viertel des Umfangs, den die Branche aus Programmen der direkten FuE-Förderung bislang erhalten hat. „Das neue Instrument hilft den Unternehmen, Transformationsprozesse Bottom-up, themenoffen und noch schneller anzugehen“, betont Hartmut Rauen, stellvertretender VDMA-Hauptgeschäftsführer. „Der Maschinenbau hält das Innovationstempo hoch und investiert die zusätzlichen Mittel in die Zukunftssicherung am Standort Deutschland.“

Unternehmen haben für Antragstellung vier Jahre Zeit

Gleichwohl liegt der Mittelabfluss aus der Forschungszulage insgesamt laut ZEW Mannheim noch deutlich hinter den Budgetzahlen der Bundesregierung zurück. Über alle Branchen hinweg sind wohl erst rund 10 % der insgesamt budgetierten Mittel von 2,5 Mrd. € pro Jahr abgeflossen. Dass zunächst nur ein kleinerer Teil der forschenden Unternehmen das neue Instrument genutzt hat, liegt laut ZEW auch daran, dass die Unternehmen bis zu vier Jahre Zeit haben, um einen Antrag zu stellen.

Ohne Wandel ist der Mittelstand nicht zukunftsfähig

Optimierungspotenzial bei Antrags- und Genehmigungsverfahren

„Auffällig ist, dass viele grundsätzlich förderfähige Unternehmen derzeit keine Antragstellung planen“, sagt Christian Rammer, Wissenschaftler im ZEW-Forschungsbereich „Innovationsökonomik und Unternehmensdynamik“ sowie Projektleiter. „So gibt es selbst im Maschinen- und Anlagenbau geschätzt etwa noch 1900 Unternehmen, die für eine Antragstellung infrage kommen.“ Dies entspricht 55 % der förderfähigen Unternehmen in dieser Branche. Die wichtigsten Verzichtsgründe sind der Umfrage zufolge fehlende Informationen zur Forschungszulage, Unsicherheit und fehlende personelle Ressourcen für die Antragstellung. Auch wird das Antrags- und Genehmigungsverfahren als aufwendig wahrgenommen. Der größte Teil dieser Unternehmen verfüge über keine Erfahrung aus der direkten FuE-Förderung, sodass die Erstellung von Anträgen zu FuE-Vorhaben für diese Unternehmen eine Herausforderung sei.

Steuerliche Forschungsförderung ist ein Hebel für Unternehmen

Forschungszulage weist hohe Bewilligungsquoten auf

Dabei weise die Forschungszulage gegenüber der direkten FuE-Förderung sehr hohe Bewilligungsquoten von 84 % im Maschinen- und Anlagenbau und 76 % im Mittel aller Branchen auf. Auch verspreche diese Förderung hohe positive Effekte auf die Stärkung der FuE-Tätigkeit. 85 % der Maschinenbauunternehmen wollen die Mittel aus der Forschungszulage für zusätzliche FuE-Aktivitäten einsetzen. „Damit kann ein wichtiger Beitrag zur Erreichung des Ziels der Bundesregierung geleistet werden, bis 2025 gesamtstaatlich eine Summe von 3,5 % des Bruttoinlandprodukts für Forschung und Entwicklung aufzuwenden“, unterstreicht Ralph Wiechers, Chefvolkswirt und Leiter der Steuerabteilung des VDMA. „Im Sinne von Wettbewerbsfähigkeit und künftigem Wachstum sollten jetzt alle Stellschrauben genutzt werden, die für eine möglichst breite Inanspruchnahme der Forschungszulage infrage kommen.“

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