Audi in Brüssel: 3000 Kündigungen und kein Sozialplan
Audi hat die Schließung des Werks in Brüssel bis Februar 2025 verkündet. Und zwar ohne Sozialplan für die rund 3000 Mitarbeiter.
Jetzt ist es amtlich: Audi schließt im Februar die Autoproduktion in dessen Werk in Brüssel. Das teilte das Unternehmen am Donnerstag mit.
Einen Sozialplan für die 3000 Beschäftigten gibt es nicht. Auch das sechste Angebot des Unternehmens sei von den Arbeitnehmervertretern abgelehnt worden, teilte die Volkswagen-Konzerntochter mit. Jetzt biete Audi den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen zusätzlich zum gesetzlichen Kündigungsgeld eine eigene, freiwillige Unternehmensprämie an, sagt Produktionsvorstand Gerd Walker. „Insgesamt gibt Audi für die Abfindungen mehr als doppelt so viel aus wie gesetzlich gefordert.“
Walker bedauerte, dass die Verhandlungen über einen Sozialplan gescheitert sind. Ein Mitarbeiter mit 17 Jahren Betriebszugehörigkeit hätte je nach Funktion und Gehalt zwischen 125.000 € und 190.000 € erhalten. Ohne gemeinsamen Sozialplan dürfe Audi aus gesetzlichen Gründen keine zusätzliche Altersregelung für Mitarbeiter über 60 anbieten.
Audi erwägte schon länger, das Werk Brüssel zu schließen und beriet – wie in Belgien gesetzlich vorgeschrieben – mit Betriebsräten und Gewerkschaften monatelang darüber.
Verkauf von Elektro-SUV Q8 e-tron schrumpft
Die Fabrik fertigt nur ein einziges Modell, den Elektro-SUV Q8 e-tron. Dessen Verkaufszahlen schrumpfen. Die Fabrik hat sehr hohe Logistikkosten, weil nur wenige Zulieferer in der Nähe sind. Die Lage zwischen einem Wohngebiet, Bahngleisen und der Autobahn macht Erweiterungen schwierig. Der Mutterkonzern Volkswagen steckt in der Krise und will in Brüssel kein neues Modell auflegen.