Autozulieferer Mürdter meldet Insolvenz an
Der Spritzgussteile-Spezialist Mürdter war erst 2021 verkauft worden. Davor hatte ein Brüderpaar den Betrieb 30 Jahre geleitet.
Nach den Insolvenzen des Zulieferers Recaro, bekannt für seine Autositze, und des Glasbearbeiters Flabeg setzt sich in dieser Woche die Pleitenserie in der Automotive-Industrie fort. So geht auch Mürdter ins Insolvenzverfahren. Das Management des Zulieferbetriebs aus dem baden-württembergischen Mutlangen hat sowohl für die Mürdter Metall- und Kunststoffverarbeitung GmbH als auch für die Mürdter Werkzeug- und Formenbau GmbH entsprechende Anträge beim zuständigen Amtsgericht Aalen gestellt.
Verkauf an Investor aus Großbritannien 2021
Am Standort Mutlingen waren zuletzt 285 Mitarbeitende beschäftigt. Die Firmengruppe, die zwei weitere Standorte in Deutschland und zwei in Tschechien betreibt, beschäftigt insgesamt knapp 600 Mitarbeiter. Die Brüder Normann und Robert Mürdter hatten das Unternehmen 30 Jahre gemeinsam geführt, ehe sie es 2021 an den britischen Wettbewerber Xandor verkauften, hinter dem ein Investor aus Großbritannien steht, die Quantum Capital Partners.
Spezialist für Spritzgussteile, unter anderem Türgriffe
Damals war von wirtschaftlichen Schwierigkeiten im Unternehmen noch keine Rede. Als Grund für den Verkauf gaben die beiden Familienunternehmer damals lediglich an, dass keine Nachfolgeregelung möglich gewesen sei und man deshalb einen Käufer gesucht habe. Im Rahmen der Transaktion war damals vereinbart worden, dass die Firma Mürdter eigenständig weiter operieren dürfe. Der Spezialist für Spritzgusswerkzeuge und Spritzgussteile stellt unter anderem Türgriffe, Abdeckungen für die Mittelkonsole und Rückenlehnen für Autos her.