HK416 wird 2026 eingeführt 03. Jul 2024 Von Peter Steinmüller Lesezeit: ca. 2 Minuten

Heckler & Koch rüstet sich für die Produktion des neuen Sturmgewehrs der Bundeswehr

Die Waffenfirma Heckler & Koch investiert in neue Produktionsanlagen, damit sie das Sturmgewehr HK416 ab 2026 an die Bundeswehr ausliefern kann.

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Das HK416 soll ab 2026 das Standard-Sturmgewehr der Bundeswehr werden. Die norwegische Armee ist längst damit ausgestattet, wie dieses Foto eines norwegischen Soldaten bei einem Schießtraining im Irak im Jahr 2020 zeigt.
Foto: U.S. Army photo by Spc. Derek Mustard

Der Kleinwaffenspezialist Heckler & Koch (HK) investiert an seinem Firmensitz Oberndorf am Neckar bis zum Jahr 2026 rund 100 Mio. € für die Serienproduktion des künftigen Sturmgewehrs der Bundeswehr. Bei Heckler & Koch lautet die Produktbezeichnung HK416, die Bundeswehr will es als G95 in zwei Jahren in Dienst stellen. Aktuell befindet es sich laut HK in der Truppenerprobung bei der Bundeswehr.

Zweitbestes Ergebnis der Firmengeschichte

Anlässlich der Hauptversammlung gab HK bekannt, im vergangenen Jahren das zweitbeste Ergebnis der Firmengeschichte erzielt zu haben. Das jahrelang von Skandalen und Gesellschafterstreitigkeiten gebeutelte Unternehmen erzielte 2023 einen Umsatz von mehr als 300 Mio. €

Mit dem G95 stellt HK bereits die dritte Generation des Sturmgewehrs der Bundeswehr. Wurde das G3 der ersten Generation von Fachleuten und Soldaten gleichermaßen geschätzt, geriet sein Nachfolger, das G36, als angebliches Pannengewehr in Verruf.

G36 bescherte der Bundeswehr einen Skandal

Die Vorwürfe der mangelnden Treffergenauigkeit bei heißgeschossener Waffe erwiesen sich zwar im Nachhinein als haltlos, doch die damalige Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen erklärte kategorisch im April 2015: „Dieses Gewehr, so wie es konstruiert ist, hat in der Bundeswehr keine Zukunft.“ Es gehe nun darum, „mit Hochdruck an Ersatz zu arbeiten“.

Das G36 ist seit dem Kalten Krieg das Standard-Sturmgewehr der Bundeswehr. Vorwürfe wegen mangelnder Treffergenauigkeit erwiesen sich als haltlos. Foto: Peter Steinmüller

Dass dieser Ersatz erst elf Jahre später die Truppe erreicht, liegt unter anderem an jahrelangen Patentstreitigkeiten zwischen HK und seinem Konkurrenten Haenel, der die Ausschreibung der Bundeswehr ursprünglich gewonnen hatte. Die deutschen Soldatinnen und Soldaten werden nun knapp 120.0000 Exemplare eines Gewehrs erhalten, das seit fast zwei Jahrzehnten produziert wird. So ist das HK416 das Standard-Sturmgewehr von Norwegen und Frankreich, andere Länder wie die Türkei orderten es für ihre Spezialkräfte. Das KSK der Bundeswehr hat es bereits im Einsatz.

Das HK416 besitzt eine Schiene für Zielfernrohr und Taschenlampe

Wie bei Sturmgewehren seiner Generation üblich, benutzt das HK416 das Nato-Standardkaliber 5,56 mm x 45 mm. An eine für die Nato-Länder standardisierte Schiene können Zurüstteile wie ein Zielfernrohr oder eine Taschenlampe montiert werden können. Die Schulterstütze kann durch ein- und ausfahren an den Körperbau von Schützin oder Schütze angepasst werden.

Eine Besonderheit des HK416 ist die patentgeschützte Over-the-Beach-Eigenschaft: Wird ein Gewehr abgefeuert, das kurz zuvor unter Wasser gewesen war (was etwa bei Kampfschwimmern üblich ist), besteht die Gefahr, dass es zerreißt, weil das Wasser im Verschluss und Lauf verhindert, dass der Gasdruck der gezündeten Treibladung wie vorgesehen entweicht. Beim HK416 sorgen entsprechend gestaltete Bohrungen dafür, dass das Wasser vor dem Abfeuern rechtzeitig aus der Waffe abgeleitet wird.

Trotz der aktuellen Geschäftserfolge kommt HK allerdings dank seiner Gesellschafter immer noch nicht zur Ruhe: Die jüngste Hauptversammlung musste kurz nach Beginn abgebrochen werden, weil sich zwei Großinvestoren um ein millionenschweres Aktienpaket stritten.

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