Unternehmen 10. Okt 2024 Von André Weikard/ dpa Lesezeit: ca. 2 Minuten

DB Cargo streicht 2300 Stellen

Die Güterverkehrssparte der Deutschen Bahn, DB Cargo, soll saniert werden. Die Lage ist so ernst, dass sogar der Betriebsrat dem Stellenabbau zustimmt.

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DB Cargo muss 2300 Stellen abbauen. Die Sparziele sollen über ein Freiwilligenprogramm erreicht werden. Betriebsbedingte Kündigungen sind vorerst nicht geplant.
Foto: PantherMedia / scanrail

Das Sanierungskonzept für die Bahn-Tochter DB Cargo steht. Nach monatelangen Verhandlungen mit Gewerkschaft und Betriebsräten kommt es zu einem Abbau von 2300 Stellen. Das Unternehmen soll außerdem neu organisiert werden. Neue Geschäftseinheiten sollen gegründet werden, teilt das Unternehmen mit. Die neuen Sparten sollen individueller auf die Interessen einzelner Branchen zugeschnitten sein und widmen sich etwa den Segmenten Stahl, Automotive, Chemie, Rohstoffe sowie Konsumgüter.

DB Cargo stellt spezialisierte Geschäftseinheiten auf

„Jede Geschäftseinheit arbeitet wie ein eigenverantwortlicher Betrieb, hat eigenes Personal, eigene Loks, eigene Güterwagen“, so DB Cargo. Außerdem hätten die Einheiten „die volle Verantwortung für die Qualität, die Transportleistung und das finanzielle Ergebnis“.

Nicht umgesetzt wird dagegen die Ausgliederung des Containerverkehrs von den Seehäfen zu den DB-Cargo-Terminals. Der sogenannte „Kombinierte Verkehr“ verbleibe im Unternehmen DB Cargo. Das Marktumfeld bleibe aber schwierig. „Wir werden darauf reagieren und gehen von weiteren deutlichen Anpassungen aus.“ Der fürs Erste beschlossene Stellenabbau könnte also nur der Auftakt zu noch umfangreicheren Kürzungen sein.

Gesamtbetriebsrat stimmt dem Sanierungsplan zu

Der Gesamtbetriebsrat gab bekannt, er habe dem Konzept zugestimmt. „Die Zustimmung ist uns nicht leicht gefallen“, teilte die stellvertretende Vorsitzende der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) sowie des Cargo-Aufsichtsrats, Cosima Ingenschay, der Deutschen Presse-Agentur mit. „Die DB Cargo wurde durch Missmanagement und auch ein fehlendes politisches Umfeld in eine schwierige wirtschaftliche Lage gebracht.“

Betriebsbedingte Kündigungen seien bislang nicht geplant. Die Ziele zum Stellenabbau sollen über ein Freiwilligenprogramm erreicht werden. Mit den vereinbarten Maßnahmen habe der Vorstand nun alle Instrumente in der Hand, um den Konzern wieder auf Zukunftskurs zu bringen, so Ingenschay.

Cargo seit Jahren in der Krise

DB Cargo hat nach eigenen Angaben 31.000 Beschäftigte. Seit Jahren fährt das Unternehmen hohe Verluste ein. Allein im ersten Halbjahr dieses Jahres betrug das operative Minus vor Zinsen und Steuern (Ebit) mehr als 260 Mio. €.

Ein Großteil der Verluste fällt im sogenannten Einzelwagenverkehr an. Dabei werden Ladungen direkt bei den Industriekunden abgeholt und die Waggons auf Rangierbahnhöfen zu langen Zügen zusammengestellt. Am Zielbahnhof werden diese dann wieder entkoppelt und die Waggons einzeln weiter transportiert.

Viele Fachleute halten einen wirtschaftlichen Betrieb dieses Angebots für nicht machbar. Die Bundesregierung unterstützt den Einzelwagenverkehr deshalb mit einer Förderung.

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