Mit Maschinenbau und Digitalisierung zum autonomen Druck
Heidelberger Druckmaschinen gelten als weltweiter Primus beim Druckmaschinenbau. Nach fast zwei turbulenten Jahrzehnten fährt der Konzern unter dem neuen CEO Ludwin Monz wieder in ruhigerem Fahrwasser.
Richtiggehend Goldgräberstimmung herrschte im Frühjahr 1997 am deutschen Aktienmarkt. Im Herbst des Jahres sah es da zwar schon anders aus, aber ein Schwergewicht des deutschen Maschinenbaus steuerte damals unbeirrt und selbstbewusst den eigenen Börsengang an: Heidelberger Druckmaschinen, damals unter dem Vorstandsvorsitzenden Hartmut Mehdorn. Karl Patig von der Commerzbank, die als Konsortialführerin die Emission begleitete, sprach davon „eine wirkliche Perle an den deutschen Aktienmarkt zu bringen“.
Zuversicht im Druckmaschinenbau wächst
Unter Mehdorn, der die Kurpfälzer seit 1995 führte, begann das Unternehmen mit dem Bieterverfahren am 19. November, am 8. Dezember war der erste Handelstag. Die Nachfrage war rege. Der Ausbau zum Komplettanbieter war das Ziel, das erforderte auch eine gut gefüllte Kriegskasse. Das war vor gut 25 Jahren.
Was Komplettanbieter hieß, zeigte Heideldruck, wie das Unternehmen auch genannt wird, auf der ersten folgenden Drupa im Jahr 2000, der Weltleitmesse der Branche, die alle vier Jahre stattfindet. Der Spezialist für den Bogenoffset zeigte ein gewaltiges Portfolio vom Digitaldruck bis hin zur Zeitungsrotation – das Exemplar der selbst entwickelten „Mainstream“ füllte eine eigene Halle. Das boten selbst die in diesem Sektor damals führenden Anbieter Koenig & Bauer und MAN Roland nicht auf. Heideldruck wollte Branchenprimus werden – auch in diesem Segment.
Elektronik und Software verändern den Maschinenbau nachhaltig
Heute ist vom Komplettanbieter am Firmensitz in Wiesloch-Walldorf keine Rede mehr. Der Führungsanspruch ist geblieben: „Wir haben den Anspruch, dass wir bei Heidelberg auch in Zukunft die Druckindustrie weiterhin stark prägen – mit Technologie, mit Ideen, mit Kompetenz“, sagt CEO Ludwin Monz im Gespräch mit VDI nachrichten. „Unsere Kernkompetenz ist und bleibt der Maschinenbau. Ich glaube aber, dass sich der Maschinenbau verändert, die Bedeutung von Elektronik und Software wird weiter zunehmen. Und damit wird die Digitalisierung natürlich auch den Maschinenbau nachhaltig prägen“, sagt der promovierte Physiker.
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