SAP weitet Stellenabbau aus
Der Softwarekonzern will sich nun von bis zu 10.000 Mitarbeitern weltweit trennen. Das sind 2000 mehr als bislang geplant. Ganz freiwillig ist der Schritt nicht.
Deutschlands Börsenprimus SAP meldet stabile Quartalszahlen, kündigt aber zugleich eine Ausweitung seines Stellenabbauprogramms an. Bis zu 10.000 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sollen demnach das Unternehmen verlassen. Zuvor war von rund 8000 Angestellten die Rede. Durch die zusätzlichen Stellenstreichungen sollen ab dem Jahr 2025 Einsparungen von 200 Mio. € jährlich wirksam werden.
Abfindungsprogramm stieß auf große Resonanz
Grund für die Ausweitung des Stellenabbaus sind aber nicht etwa vermehrte Sparanstrengungen von SAP, sondern der Druck aus der Belegschaft. Das Abfindungsprogramm, das 1,5 Monatsgehälter je Beschäftigungsjahr in Aussicht stellt, ist in der Belegschaft auf große Resonanz gestoßen. Es meldeten sich weit mehr Interessierte, als SAP eigentlich geplant hatte. Allein in Deutschland erklärten mehr als 5000 SAPler, das Softwarehaus verlassen zu wollen. Das ist etwa ein Viertel mehr, als von SAP einkalkuliert worden war.
Stellenabbau bei SAP läuft bereits
Der Stellenabbau ist bereits im Gange. Die mit den Quartalszahlen ausgewiesene Zahl der SAP-Beschäftigten sank um beinahe 3000 gegenüber dem Vorquartal auf nunmehr rund 105.000 Stellen. SAP hatte ursprünglich angekündigt, die Belegschaft mittelfristig nicht verkleinern zu wollen. Statt der Mitarbeitenden, die im Rahmen des laufenden Abfindungsprogramms aus dem Konzern ausscheiden, sollen Spezialisten für neue Geschäftsfelder, darunter KI, eingestellt werden.
SAP bestätigt Jahresziele
Die Quartalszahlen kamen bei Analysten gut an. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis von SAP wuchs im zweiten Quartal um ein Drittel. Auch der Umsatz legte um 10 % zu. Wachstumstreiber war einmal mehr das Cloudgeschäft mit einem Plus von 25 %. Auf Basis der Zahlen bestätigt SAP die Jahresprognose. Im frühen Handel legte die Aktie gut 6 % zu.