USA: Ausbildung der Facharbeiter als Standortfaktor
Traditionell gibt es in den USA keine standardisierte Facharbeiterausbildung. Dieser Ausbildungsbereich wird von den lokalen Community Colleges abgedeckt, doch die Programme sind sehr unterschiedlich und die Abschlüsse kaum vergleichbar.
Am häufigsten erfolgt diese Ausbildung als Teil eines innerbetrieblichen Schulungsprogramms. „Im Vergleich zu Deutschland sind die Facharbeiter hier nicht so gut ausgebildet, aber wir vermitteln das nötige Fachwissen innerhalb unseres Unternehmens“, sagt Mike Hirsch, Betriebsleiter des US-Werkes von ZF Lenksysteme in Cincinnati.
Dieses Manko bei den Facharbeiter-Qualifikationen ist jedoch immer häufiger ein Diskussionspunkt, wenn es um ausländische Direktinvestitionen geht. Folglich zeichnet sich in vielen Regionen bereits eine Trendwende ab, bei der weniger Steuererleichterungen gewährt werden, dafür aber qualifizierte Facharbeiter zur Verfügung stehen.
Der Staat Mississippi wirbt damit, dass ein neues Werk „vom ersten Tag an über ein fix und fertig ausgebildetes Personal verfügen kann“. Damit konnte es eine Ausschreibung von Yokohama Tires für ein 300 Mio. $ teures Reifenwerk gewinnen. Mehr als 2000 US-Regionen hatten sich dafür beworben, denn Yokohama will mittelfristig 2000 Mitarbeiter beschäftigen.
„Die Ausbildung an deren Community Colleges ist state-of-the-art, wir können deren Absolventen sofort voll einsetzen“, schwärmt deren neuer Werksleiter Alan Easome.
Laut der auf Wirtschaftsförderung spezialisierten Beratungsagentur Crec werden die Staaten in diesem Jahr 1,4 Mrd. $ für die Qualifikation ihrer Facharbeiterbasis ausgeben, das sind 14 % mehr als im Vorjahr. Vor allem in Georgia wird kräftig investiert. Laut CREC hat dieser Staat sein diesbezügliches Budget verdoppelt.