Vom Kindergarten in die Führungsebene
Magdalena Rogl, Head of Digital Channels bei Microsoft Deutschland, ist Quereinsteigerin und junge Führungskraft.
Dass sie bereits früh morgens von rund 30 Nachrichten und Postings auf ihrem Smartphone geweckt wird, gehört für Magdalena Rogl zum Alltag. „Social Media und alles Digitale ist ein wichtiger Teil meines Lebens und meiner Persönlichkeit“, erzählt die 32-Jährige. Als Head of Digital Channels ist sie für die sozialen Kanäle von Microsoft Deutschland verantwortlich und entwickelt die Kommunikation nach außen und innen mit ihrem Team weiter.
Magdalena Rogl leitet den Bereich Social Media und Internal Communications bei Microsoft Deutschland und wurde in München geboren. Sie hat mehr als 4200 Follower auf Twitter, mehr als 1400 Abonnenten auf Instagram.
Ihre Vita ist ungewöhnlich. Sie ist eine Quereinsteigerin und steht auch genau deshalb für die Möglichkeiten in der digitalen Welt. In der zehnten Klasse beschließt Lena Rogl, statt des Abiturs lieber die ersehnte Ausbildung zur Kinderpflegerin zu machen. Sie heiratet und wird mit 19 Jahren zum ersten Mal Mutter, doch schon bald darauf ist sie alleinerziehend mit zwei Kindern. Um trotzdem weiter in München leben zu können, nimmt sie einen Job in der Leitung des Community-Managements des Nachrichtenportals Focus Online an. Ein Grund dafür, dass sie hier schnell durchstartet, ist ihre Erfahrung mit Plattformen wie Facebook.
Damals noch von vielen eher misstrauisch beäugt, wird das soziale Netzwerk für sie zum Fenster in die Welt – und letztlich zum Karrieresprungbrett. „Facebook hat mir damals geholfen, trotz Job und Kindern nicht den Anschluss zu meinem alten Freundeskreis zu verlieren und dazu Menschen kennenzulernen, die zu meiner neuen Situation gepasst haben.“ Quasi nebenbei wird sie zur Social-Media-Pionierin. Sie baut Know-how auf, das auch für das Marketing von Unternehmen immer wichtiger wird. Rogl sieht genau hier ihre Chance und studiert parallel Social-Media- und Community-Management, in Onlineseminaren am Abend.
2016 wechselt sie zu Microsoft, nicht zuletzt wegen der besonderen Arbeitsbedingungen. Denn Magdalena Rogl, inzwischen neu verheiratet und Teil einer Patchwork-Familie mit insgesamt vier Kindern, muss nicht jeden Tag in der neuen Deutschland-Zentrale persönlich anwesend sein. Instrumente wie Skype oder die soziale Netzwerkplattform Yammer machen das Konzept von der flexiblen Arbeit und vom „Vertrauensarbeitsplatz“ möglich, das Microsoft seit Jahren in der Praxis umsetzt.
Mindestens einen Tag in der Woche managt Lena Rogl ihr Team von zu Hause oder von unterwegs. Sie twittert mit Deutschland-Chefin Sabine Bendiek über Turnschuhe, und auf der re:publica, mit rund 8000 Teilnehmern eine der größten Digitalkonferenzen Europas, wurde sie in dieser Woche gefühlt von jedem zweiten Besucher gegrüßt. Sie zählt inzwischen selbst zu einer der wichtigsten Markenbotschafterinnen des Konzerns, ihr Freundeskreis und ihr berufliches Netzwerk verschmelzen in der virtuellen Umgebung.
Dabei lernt sie jeden Tag dazu. Das Interesse, neue Technologien zu kennenzulernen und sinnvoll einzusetzen, hat die Münchnerin schon immer angetrieben. „Ich halte es einfach nicht aus, wenn ich etwas nicht verstehe“, sagt sie lachend. In ihrer Arbeit helfen ihr verschiedene Tools, etwa um zu messen, welche Botschaft wo und wie oft abgerufen wurde. „Der Faktor Mensch ist dabei nach wie vor wahnsinnig wichtig“, betont Rogl. „Technische Tools sind gut und wichtig, aber es braucht immer noch Fachleute, die sie verstehen, die Ergebnisse hinterfragen und sie richtig einordnen können.“
Dass sie zu den jüngeren Führungskräften in der Technologiebranche zählt, findet Lena Rogl nicht außergewöhnlich. „Gute Führung hat in meinen Augen wenig mit dem Alter zu tun“, davon ist sie überzeugt. Von Trends wie „Digital Detox“, also Phasen kompletter digitaler Enthaltsamkeit, hält sie wenig. „Das Internet ist nicht giftig. Man sollte jedoch eigenverantwortlich und bewusst damit umgehen.“ Genau dieses Vorbild will sie auch ihren Kindern vermitteln. Den Spaß an digitalen Technologien teilt sie mit ihrem Mann, mit dem sie Haus- und Familienarbeit gemeinsam erledigt. Kein Wunder also, dass Gadgets wie die Sprachassistenz „Alexa“ längst zu ihren Mitbewohnern gehören.