Von analogen Bildern, Hunden, Spaten und mehr
Die Redaktion der VDI nachrichten hat auch im Jahr 2020 Topmanagern und Forschern eine spezielle Weihnachtsfrage gestellt. Die Antworten bieten sehr persönliche Einblicke.
„Egal, welche bahnbrechende Technologie 2021 auf den Markt kommt, welchem Gerät werden Sie persönlich ewig treu bleiben? Und warum?“ – diese Frage haben wir Managern und Managerinnen, Forschern und Forscherinnen gestellt. Lassen Sie sich bei den Antworten überraschen.
Die Hasselblad ist ein Gefährte
„Ich liebe meine Hasselblad. Sie ist nicht nur schön im Design und unvergleichlich robust, sondern hat eine Optik, deren unerreichte Qualität tolle Ergebnisse erzielt. Mein Vater war ein guter und leidenschaftlicher Fotograf und hat mir schon in meiner Kindheit gezeigt, wie man mit der Hasselblad arbeitet. Die Hasselblad hat mich gelehrt, auf Details zu achten. Die Abbildung des zu fotografierenden Motivs auf der Mattscheibe, die Haltung der Kamera vor dem Körper, die Objektive mit Festbrennweite und die nur zwölf Bilder pro Film, die sie machen kann – all das führt zu enorm gründlichem und achtsamem Arbeiten. Die Hasselblad zwingt zur Langsamkeit. Auch die Beurteilung der Lichtverhältnisse ist eine völlig andere als in der heute weit verbreiteten Digitalfotografie. Natürlich fotografiere ich auch viel digital. Aber ich mache immer wieder eine Session mit meiner Hasselblad, um meine Arbeit zu kalibrieren. Meine digitalen Bilder gelingen besser, wenn ich regelmäßig analog mit der Hasselblad arbeite. Für mich ist die Hasselblad mehr als ein Gerät – sie ist ein Gefährte.“
Peter Leibinger, Chief Technology Officer bei Trumpf
Foto: Trumpf
„Gerät“ mit vier Pfoten
„Ich werde meinem ganz persönlichen ‚Sportgerät‘, unserem Haushund Rumo, persönlich ewig treu bleiben. Wenn es ihn nicht gäbe, entfielen die fast täglichen morgendlichen Spaziergänge und ich würde schnell der Versuchung erliegen, frühmorgens doch als Allererstes ins zweitliebste Gerät, mein altes Nokia-Handy, zu schauen. Außerdem ist es bei zwei fast erwachsenen Kindern schön, mit Rumo einen dritten fast noch Halbwüchsigen zu betreuen, der mit so einfachen Dingen wie pünktlichen Essenszeiten zufrieden ist und sich freut wie ein Kleinkind, wenn es mal einen Kauknochen gibt.“
Marianne Janik, Vorsitzende der Geschäftsführung von Microsoft Deutschland
Handschmeichlerischer Spaten
„Als leidenschaftlicher Gärtner und monatlicher Gartenblogger (www.rolandsstaudengarten.de) fällt mein Blick bei der Frage sofort auf die vielen Gartengeräte. Ewig treu bleibe ich sicher dem Spaten, von dem ich drei Ausführungen habe: einen großen, schweren für grobe Umgrabearbeiten, einen leichteren, sogenannten Damenspaten für vieles andere, z. B. das Ausräumen des Komposthaufens, und einen mit länglichem, schmalen Blatt und halbrunder Schneide für Aus- und Einpflanzarbeiten; natürlich alles in Edelstahlausführung und mit Eschenholzstiel. Obwohl AgroTech eine Riesenzukunftsbranche ist, sehe ich nicht, wie meine kleinteilige Grabearbeit mit dem handschmeichlerischen Holzstiel durch neue Technik ersetzt werden kann.“
Roland Kirchhof, Vorstand des Business Angels Netzwerk Deutschland (BAND)
Ein ästhetisches Meisterwerk
„Ich für mich habe die Antwort recht leicht gefunden: meine Sinn-Armbanduhr. Bei aller Digitalisierung, die ich über das Jahr 2020 mitgemacht habe und die mein Arbeiten sehr geprägt hat, bin ich froh, immer wieder auf meinen Arm und diese Uhr zu schauen. Sie verbindet für mich Präzision, Zuverlässigkeit und Ästhetik. Sie zeigt mir das Datum und die Uhrzeit an und mit einem Blick auf dieses ästhetische mechanische Meisterwerk werde ich daran erinnert, wann es wieder Zeit für die nächste Videokonferenz ist. Sie funktioniert ganz ohne Strom, leuchtet im Dunklen und ist so robust, dass ich sie schon viele Jahre trage – sie ist quasi ein Meisterwerk der Nachhaltigkeit. Egal, welches technische Gerät 2021 auf den Markt kommt: Ich bleibe meiner Sinn-Uhr treu!“
Oliver Wilm, Geschäftsführer der Wolff und Müller Holding
Dampflok zum Advent
„Das ist sehr einfach. Meine elektrische Eisenbahn – Spur H0. Die Eisenbahn begleitet mich schon seit meiner Kindheit. Damals natürlich noch in der analogen Variante. Als ich älter wurde, ging die Bahn erst einmal zu meinen Cousinen, die die Bahn sogar erweitert haben. Als meine eigenen Kinder selbst in das Alter kamen, um damit zu spielen, kehrte die Eisenbahn in unsere Familie zurück. Es war spannend zu sehen, welche Teile dazugekommen sind, aber auch, welche alten Schätzchen aus meiner Kindheit noch dabei waren. Meine alte Dampflok zum Beispiel. Und jetzt habe ich mit meinen Kindern selbst die Tradition, die elektrische Eisenbahn zum Advent aufzubauen und gemeinsam damit zu spielen. Ich hoffe, dass auch meine Kinder später dieses Erlebnis weitergeben. Jetzt aber… steht die Bahn erst einmal für dieses Jahr in den Startlöchern.“
Timo Berger, Vertriebsvorstand von Weidmüller