Von der Holzriemen- zur individuellen Zahnriemenscheibe
Zahnriemenantriebe von Walther Flender aus Düsseldorf kommen in vielen Bereichen der Antriebs- und Fördertechnik zum Einsatz. 85 Jahre nach der Unternehmensgründung hilft künstliche Intelligenz bei der Konfiguration der Lösung.
Als Walther Flender sein Unternehmen im September 1935 in Düsseldorf mit gut 15 Mitarbeitern gründete, konnte er nicht ahnen, dass es heute weltweit mit gut 220 Mitarbeitern agiert und einen Umsatz von 55 Mio. € erwirtschaften wird. Damals stellte die kleine Firma vorwiegend Holzriemenscheiben her. Später, Ende der 60er-Jahre, führte das Unternehmen die Zahnriementechnologie in den deutschen Markt ein. Flender gründete die ersten Vertriebszentralen, um Anwender beim Einsatz der neuartigen Antriebstechnologie zu unterstützen.
Heute, 85 Jahre später, verfügt die Walther Flender GmbH nach eigenen Angaben über eines der größten Zahnriemenlager in Europa und produziert seine Zahnscheiben an insgesamt fünf Produktionsstandorten in Europa und Asien auf automatisierten Maschinenparks und in vielfältigen Materialien.
In dritter Generation inhabergeführt
Noch immer ist das Unternehmen inhabergeführt. Seit 16 Jahren ist inzwischen die dritte Generation am Ruder. Wie der Firmengründer setzen auch die heutigen Geschäftsführer Robert U. Schmidt und Simon-Martin Schmidt auf nachhaltiges Wachstum. Größtenteils werden vom Düsseldorfer Traditionsunternehmen heute kundenspezifische Antriebskomponenten hergestellt. Nach Unternehmensangaben sind das jährlich 20 000 verschiedene Zeichnungsteile.
Der Schritt in die KI
Konsequent hat das Unternehmen in den vergangenen Jahren vor allem in Forschung & Entwicklung sowie die Verbesserung der eigene Fertigung investiert. Aktuelles Beispiel ist eine Lösung namens L.E.A.N. Drive. Hier wird künstliche Intelligenz eingesetzt, um Zahnriemenantriebe künftig exakt für die geforderte Lebensdauer auszulegen. Damit will das Unternehmen die Transparenz bei der Auswahl solcher Antriebe erhöhen. Bisher mussten dazu umfangreiche Tabellen bemüht werden. Das selbstlernendes Berechnungsprogramm soll künftig Teil eines umfangreichen Onlineangebotes sein, das die Auslegung und Bestellung der Antriebskomponenten vereinfacht.