VW meldet Zahlen für 2023: Softwaresparte Cariad weitet Verluste aus
Trotz schwacher Geschäfte in China gelingt Volkswagen 2023 ein Umsatzplus. Rohstoffpreise und sinkende Restwerte von Gebrauchtfahrzeugen drücken den Gewinn.
Volkswagen blieb mit seinen endgültigen Zahlen für 2023 im Rahmen der Erwartungen. Der Umsatz stieg im abgelaufenen Geschäftsjahr um 15,5 % auf 322,3 Mrd. €. Das Mittel der Analysten hatte mit 315,7 Mrd. € gerechnet. Auch die Schätzungen für das operative Ergebnis konnten leicht übertroffen werden. Statt 21,8 Mrd. €, wie von den Finanzmärkten erwartet, gelang VW ein operatives Ergebnis von 22,6 Mrd. €.
Volkswagen erhöht die Dividende
Entsprechend wird die Dividende leicht angehoben. Je Vorzugsaktie plant das Unternehmen eine Ausschüttung von 9,06 € je Anteilsschein. Die viel beachtete Umsatzrendite der Kernmarken VW, Skoda, Seat und VW Nutzfahrzeuge (VWN) legt auf 5,3 % zu, nach 3,6 % im Jahr 2022. Die Rendite soll noch in diesem Jahr weiter steigen, verkündete Konzernchef Oliver Blume. Um dies zu erreichen, sind Einsparungen von rund 10 Mrd. € geplant, 4 Mrd. € davon bei der Kernmarke VW. Bis zum Jahr 2026 soll allein VW durch den Abbau von Verwaltungsstellen einen Sparbeitrag von 10 Mrd. € leisten. Gelingt das, soll die konzernweite Rendite im Jahr 2027 bei 10 % liegen. Diesen Wert will Oliver Blume dann bis 2030 in etwa konstant halten. Für das Ende des Jahrzehnts hat der Konzern ein Margenziel von 9 % bis 11 % ausgegeben.
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Softwaresparte Cariad macht Milliardenverluste
Das Volkswagen-Sorgenkind bleibt die Softwaresparte Cariad. Ihr operativer Verlust hat sich auf 2,4 Mrd. € ausgeweitet. Auch das Ergebnis der Finanzdienstleistungen lag wegen deutlich rückläufiger Restwerte von Gebrauchtfahrzeugen ein Drittel unter dem Vorjahreswert. Der Konzern hält dennoch an seinem hohen Investitionstempo fest. 13,5 % bis 14,5 % des Umsatzes sollen 2024 in Forschung & Entwicklung sowie in neue Anlagen fließen. Wenn das erhoffte Erlöswachstum von 5 % in diesem Jahr eintritt, könne die operative Rendite im Gesamtkonzern trotzdem bei rund 7 % gehalten werden. „Die Aufräumarbeiten sind abgeschlossen“, fasste Blume den Stand des Fitnessprogramms zusammen. Darauf könne das Unternehmen 2024 aufbauen. 2025 erwartet Blume dann einen „beschleunigten Hochlauf“.
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Sorgenkind China
In China verliert Volkswagen derzeit noch Marktanteile. Der operative Gewinn ging daher im Jahr 2023 auf 2,62 Mrd. € zurück, nach 3,28 Mrd. € im Vorjahr. Der günstigere ID.2 soll das ändern. Er kommt allerdings erst 2026 auf den Markt. Bis dahin erwarten Experten, dass Volkswagen sich auf dem größten Automarkt der Welt weiterhin schwertun wird.