VW tauscht Finanzvorstand aus
Personalrochade bei VW. Finanzchef Andreas Mayer wechselt nach Spanien. Nachfolger David Powels soll den angekündigten Sparkurs durchsetzen.
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Volkswagen tauscht nur eine Woche nach der Ankündigung eines verschärften Sparkurses den Finanzvorstand der Kernmarke VW Pkw aus. Der bisherige Finanzchef Andreas Mayer wechselt zur VW-Tochter Seat. Im Gegenzug kommt der dortige Chef, David Powels, nach Wolfsburg. Einen entsprechenden Bericht des Manager Magazins hat Volkswagen mittlerweile bestätigt.
Konflikt um VWs „Innovationsfonds“
Powels gilt als konsequenter Kostendrücker. Seat erwirtschaftete zuletzt eine Rendite von immerhin 5,2 %. Bei Volkswagen lag die wichtige Kennzahl bei nurmehr 2,3 % und damit weit entfernt vom Renditeziel von 6,5 %. Das Manager Magazin gibt zudem an, dass Mayer bei seinen Sparanstrengungen den sogenannten „Innovationsfonds“ von VW beschneiden wollte. Die dort verplanten Mittel seien aber für Zukunftsprojekte reserviert und entsprechende Zusagen auch an die Arbeitnehmerseite gemacht worden.
Betriebsbedingte Kündigungen nicht mehr ausgeschlossen
Mayer hat den Vorstandsposten bei Volkswagen seit Oktober 2022 inne. Auf ihn geht das 2023 aufgelegte Sparprogramm zurück. Das zielte vor allem auf Stellen in der Verwaltung ab. Die Sparziele sollten mithilfe von einem Altersteilzeitprogramm und auf Basis von Abfindungen auf sozialverträglichem Wege erreicht werden. Dies scheint nun angesichts der schwachen Marktentwicklung aber nicht mehr auszureichen. Volkswagen erwägt mittlerweile betriebsbedingte Kündigungen – auch in der Produktion. Sogar Werksschließungen in Deutschland werden von der Konzernführung nicht mehr ausgeschlossen. Bislang hatte noch nie ein VW-Werk in Deutschland schließen müssen.