Wärmepumpen: Bosch und Stiebel Eltron investieren in Produktion und Belegschaft
Der Wärmepumpenhersteller Stiebel Eltron will bis 2027 die Zahl der Arbeitsplätze im Stammwerk Holzminden verdreifachen. Zudem wird die Produktionsfläche für Wärmepumpenheizungen erweitert. Auch Bosch plant Investitionen – und einen neuen Standort in Polen.
Im niedersächsischen Holzminden am Stammwerk soll die Zahl der Mitarbeitenden auf 1200 steigen. „Stiebel Eltron schafft mit der Energiewende neue Arbeitsplätze in Deutschland“, sagte Geschäftsführer Kai Schiefelbein. „Anders als viele unserer Wettbewerber bauen wir unsere Kapazitäten für umweltfreundliche Heiztechnik an den heimischen Standorten aus: Aktuell arbeiten beispielsweise knapp 400 Beschäftigte in der Wärmepumpenfertigung im niedersächsischen Holzminden – bis 2027 wollen wir die Zahl der Kolleginnen und Kollegen hier verdreifachen, die Produktionskapazitäten werden etwa vervierfacht. Die Vorbereitungen für die Bauarbeiten haben bereits begonnen.“
Nach Viessmann-Verkauf: Wärmepumpen künftig nur noch aus dem Ausland?
Neue Greentech-Arbeitsplätze in Niedersachsen – interne Qualifizierung
Trotz Fachkräftemangels hatte sich die Zahl der Beschäftigten an den deutschen Standorten von Stiebel Eltron bereits innerhalb der letzten drei Jahre um gut 1000 auf rund 3200 Mitarbeitende erhöht. Der größte Teil der neuen Arbeitsplätze entsteht laut Unternehmen künftig in der Fertigung, bei den Werkstätten und in der Logistik. Dabei verfolgt das Familienunternehmen einen pragmatischen Ansatz: Gesucht werden einerseits Menschen, die bereits über handwerkliche Erfahrungen an einem Industriearbeitsplatz verfügen, beispielsweise im Heizungs-, Maschinen- oder Automobilbau. Gleichzeitig werden auch Stellen angeboten, die Bewerberinnen und Bewerber nach einer internen Qualifizierung von nur wenigen Wochen besetzen können: „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die Routine bei bestimmten Jobs in der Fertigung mit der Arbeit kommt“, sagt Schiefelbein.
Auch die Bosch Home Comfort Group reagiert auf die gestiegene Nachfrage am Markt für Wärmepumpen
Wärmepumpen: Bosch Thermotechnik wird zur Bosch Home Comfort Group
Wärmepumpen sind auch ein wichtiger Wachstumstreiber für die Bosch Home Comfort Group (vormals Bosch Thermotechnik). Allein im Jahr 2022 ist der Umsatz nach Angaben des Unternehmens im globalen Wärmepumpengeschäft um 54 % in die Höhe gestiegen. „Wir haben uns das Ziel gesetzt, deutlich stärker als der Markt zu wachsen. Ein neues Werk in Polen sowie unsere bestehenden Werke in Europa werden dazu beitragen, diese Wachstumsziele zu erreichen“, sagte Jan Brockmann, CEO der Bosch Home Comfort Group. Bis zum Ende der Dekade sollen laut Führungsriege mehr als 1 Mrd. € investiert werden, dazu zählen auch die Standorte in Deutschland in Eibelshausen und Wernau.