Umfrage 10. Mai 2019 Redaktion der VDI nachrichten Lesezeit: ca. 6 Minuten

Weihnachtsfrage 2018

„Versetzen Sie sich bitte in das Jahr 2030. Mit welchem Fahrzeug bzw. technischem Gerät kommt der Weihnachtsmann zu uns nach Hause?“


Foto: panthermedia.net/alphaspirit

IT-Sicherheit: „Im Jahr 2030 muss der Weihnachtsmann nicht mehr zu jedem von uns nach Hause kommen, denn er nimmt die Hilfe elektronischer Lieferdrohnen in Anspruch. Damit jeder auch das richtige Weihnachtsgeschenk bekommt, müssen diese Drohnen natürlich sehr gut gegen Hackerangriffe geschützt sein. Die Drohnen werden also mit einer IT-Security-Software ausgestattet sein, die auf Machine und Deep Learning beruht, da diese Algorithmen den bestmöglichen Schutz gegen Angriffe bieten. Somit stellt der Weihnachtsmann sicher, dass alle Kinder pünktlich zur Bescherung das Geschenk erhalten, das der Weihnachtsmann für sie vorgesehen hat.“

Hans-Peter Bauer, Vice President Central & Northern Europe McAfee

VDI: „Nachdem ich vor Kurzem einen sehr visionären Vortrag über elektrisches Fliegen gehört habe, bin ich überzeugt, dass der Weihnachtsmannschlitten elektrisch-hybrid fliegen wird. Auf diese Weise werden die Rentiere bei den vielen Starts entlastet und es wird noch leiser des Nachts. Da die Leistung der Batterien besser wurde, gibts sogar noch Sitzheizung dazu …

Das Wiederaufladen der Batterien zur Reichweitenerhöhung erfolgt entweder solar durch Sternenlicht oder stationär, während der Weihnachtsmann bei den Eltern ein Schnäpschen erhält.“

Ralph Appel, Direktor VDI

Prozesstechnik: „In zwölf Jahren wird ein Großteil der Weihnachtsgeschenke kein Gegenstand mehr sein, sondern ein Stück Software, mit dem unsere Lebensumgebung beeinflusst wird – im Haus, im autonomen Fahrzeug, … Diese Software wird durch automatisches Upgrade in unserem ‚Home-System‘ zu uns kommen. Sollte es doch ein Stück ‚Hardware‘ sein, dann finde ich es am gesicherten ‚Landeplatz‘ auf dem Balkon meines Hauses, wo eine Drohne das Paket abgelegt hat. Drohne? Stimmt – das war ja der Weihnachtsmann!“

Jürgen Brandes, CEO der Siemens-Division Process Industries and Drives

Konsumelektronik: „2030 wird der Weihnachtsmann zwar ähnlich umweltbewusst unterwegs sein wie bisher, allerdings deutlich moderner: in einem selbstfahrenden Auto mit Elektroantrieb. Die dafür benötigten Sensoren und Akkus bieten wir bereits heute an, sodass die Digitalisierung selbst den Weihnachtsmann als Late Adopter in zwölf Jahren eingeholt haben dürfte.

Das technische Gerät, das er als Geschenk mitbringt, ist dann hoffentlich ein Technics-Plattenspieler. Denn Digitalisierung hin oder her – das Gefühl, eine Schallplatte aufzulegen und mit geschlossenen Augen zu genießen, wird auch 2030 nichts von seinem Reiz verloren haben.“

Michigo Ogawa, CTO Panasonic-Appliances und Director Technics

Chiptechnik: „Im Jahr 2030 wünsche ich mir vom Weihnachtsmann einen Transporter mit einer austauschbaren Karosserie, die auf einem selbstfahrenden Fahrgestell sitzt. Das Fahrgestell könnte man bei Bedarf anfordern und bei sich zu Hause nach Belieben mit einem passenden Aufsatz kombinieren.

Zieht es mich ans Meer, würde ich die Strandkarosserie wählen; für die Arbeit im Garten würde ich meine rostigen Gartengeräte im Lkw-Aufsatz transportieren. Geht es in den Urlaub, verreisen wir mit unserer Familien-Edition mit Video- und Musik-Streaming, Onlineshopping-Zugang und vielleicht sogar einer flexiblen Trennwand … Das einzige Problem ist, dass sich meine Tochter ein pinkes glitzerndes Design und mein Sohn ein Karosseriemodul im Stil seines Lieblingsvereins wünschen würden!“

Lars Reger, Senior Vice President und CTO NXP

Chemie: „Der Weihnachtsmann wird auch in Zukunft noch mit einem Schlitten zu uns nach Hause kommen. Der wird jedoch weniger vom Rentier gezogen, stattdessen hat der Schlitten einen Elektroantrieb und ist batteriebetrieben. Die Reichweite spielt dann keine Rolle mehr. Der Weihnachtsmann kann dank innovativer Chemie, die in den Batteriematerialien steckt, sehr lange Strecken zurücklegen und braucht unterwegs nur ein paar Minuten für das Aufladen an einer der vielen Ladestationen im Land. Der Schlitten der Zukunft ist nicht mehr aus Holz, sondern aus leichteren Materialien – wie sie auch in der Luftfahrt zum Einsatz kommen. Er kommt kunterbunt und immer blitzblank daher, da er eine Lackierung mit Lotuseffekt hat und nicht mehr gereinigt werden muss. Geschenke verteilt der Weihnachtsmann immer noch – nach guter alter Tradition –, wobei er jetzt auch Gutscheine und Coupons dabeihat, mit denen sich die Kinder ihre Wünsche mit 3-D-Druck zu Hause selbst ausdrucken können.“

Martin Brudermüller, CEO und CTO BASF SE

Logistik: „Seit vielen Jahren beschäftigt sich die logistische Grundlagenforschung mit der fundamentalen Fragestellung, wie der Weihnachtsmann es schafft, an nur einem Tag alle Kinder dieser Welt mit Geschenken zu beliefern. Optimistische Prognosen besagen, dass es im Jahr 2030 durch den Einsatz von himmlischen Drohnenschwärmen und autonomen Kutschen möglich sein wird, seinem Beispiel zu folgen. Entscheidend wird sein, dass der Kamin als klassischer Warenübergabepunkt in den privaten Haushalten standardisiert und zur automatischen Geschenkübergabe vorbereitet wird – ersatzweise könnte die Montage von Hohoho-Adaptern in die Haustüren erfolgen. Zu fantastisch? Keineswegs! Wer Großes erreichen will, muss sich am Besten orientieren.“

Michael ten Hompel, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik

3-D-Druck: „2030 wird hoffentlich das Jahr sein, in dem das schnelle Internet auch die letzten Teile unseres Landes erreicht hat, sodass der Weihnachtsmann seine Geschenke nicht mehr mühsam per Luftfracht zustellen muss, sondern dank IoT und Glasfaserverbindung als Weihnachtsmann 4.0 digitale Geschenke verteilt.“

Carl Fruth, „Urgestein“ der Additiven Fertigung und Gründer der FIT AG

Lehre: „Weihnachtsmänner haben Medienwechsel und technische Innovationen aller Art über die Jahrzehnte unverändert überstanden. Weder ihre Fortbewegungsmittel noch ihre Arbeitskleidung haben sie neueren technischen Standards angepasst. Weihnachtsmänner sind klassische Modernisierungsverweigerer. Auch 2030 reisen sie per Schlitten, in rotem Gewand mit roter Mütze. Sie werden weder durch Roboter noch durch digitale Simulationen ersetzt, sondern treten leibhaftig auf. Und die Wahrscheinlichkeit, dass unter dem Gewand ein Student einer der Mitgliedshochschulen der HRK steckt, ist 2030 so hoch wie heute.“

Peter-André Alt, Präsident der Hochschulrektorenkonferenz

Prüftechnik: „Im Jahr 2030 ist der Weihnachtsmann sicher dem Trend folgend mit einem – autonom! – sanft dahingleitenden Elektroschlitten unterwegs.

Treu dem Motto „Peace of mind starts here“ werden wir ihm sehr gern dabei helfen, den eingebauten Akku und andere elementare Teile des Schlittens perfekt und zerstörungsfrei zu prüfen – damit auch ja nichts schiefgeht bei der Bescherung.“

Holger Laubenthal, CEO GE Inspection Technologies

Mobilität: „Der Weihnachtsmann verteilt 2030 Geschenke an viel mehr Menschen. Die Geschenke werden daher schneller als früher durch Silent Air Taxis, geräuschlose Hybridflugzeuge, in der Nähe angeliefert. Von dort bringen autonom fahrende Cargo Mover die Geschenke direkt zu uns nach Hause. Die himmlischen Boten kommen gleichzeitig mit den Geschenken in einem Fuel Cell People Mover bei uns an und drapieren die Geschenke. Der Weihnachtsmann spurtet im kleinen Elektromobil geräusch- und emissionslos bis in unsere Wohnzimmer.“

Günther Schuh, Gründer und CEO e.GO Mobile AG

Bau und Immobilien: „Der Weihnachtsmann kommt natürlich mit seinen Rentieren und seinem Schlitten. Er nutzt jedoch die Hyperloop Technologie und reist mit Schallgeschwindigkeit von Ort zu Ort, um pünktlich alle Geschenke auszuliefern.“

Klaus Dederichs, Head of ICT Drees & Sommer

Klebstoffe: „Der Weihnachtsmann wird im Jahr 2030 an Heiligabend mit einem autonom fahrenden Schlitten zu uns kommen, der von der neuesten Feststoffzellentechnologie angetrieben und mit erneuerbaren Energien aufgeladen werden wird. Um seine Wichtel zu entlasten, wird er alle Geschenke direkt auf seinem Schlitten 3-D-drucken und mit Geschenkpapier verpacken, das auf natürlichen Rohstoffen basiert und biologisch abbaubar ist. Dank IoT-Technologie werden alle Spielzeuge unmittelbar mit dem 5G-Netzwerk verbunden sein. Nach Weihnachten kann der Schlitten übrigens per App von jedermann für die schnelle und nachhaltige Auslieferung von Paketen weltweit gebucht werden.“

Michael Todd, Global Head of Innovation, Henkel Adhesive Technologies

Software: „Den Schlitten durch ein Hightech-Vehikel zu ersetzen, hieße wohl, der Weihnacht ein Stück weit ihren Zauber zu nehmen. Die Zügel wird der Weihnachtsmann 2030 aber nicht mehr selbst in die Hand nehmen müssen. Denn Lösungen für autonomes Schlittenfahren, kombiniert mit KI-Anwendungen, für die ideale Routenführung sorgen dafür, dass er noch schneller, sicherer und ökonomischer unterwegs ist als heute und einen Teil des Heiligen Abends entspannt im Kreise seiner Engel feiern kann. Daran arbeiten wir – nicht nur für den Weihnachtsmann.“

Martin Goetzeler, CEO dSpace

Finanzen: „2030 wird es wahrscheinlich ganz normal sein, dass ein digitaler Klon des Weihnachtsmannes als perfektes Hologramm durch unsere Wohnungen stolziert und jede Familie individualisiert bei ihrer Feier begleitet. Die Geschenke schickt er via Blockchain an den 3-D-Drucker, der sich in jeder Wohnung befindet, von wo sie von einem der Hausroboter geholt und unter den projizierten Christbaum gelegt werden. Und der reelle Weihnachtsmann? Man schmunzelt durchaus bei der Vorstellung, wie er den weltweiten Ablauf bequem aus seinem eigenen Wohnzimmer in Echtzeit orchestriert. Doch wollen wir uns den Weihnachtsmann wirklich als einen trockenen Datenlogistiker ausmalen? Auf jeden Fall werden die technischen Helferlein ihm Zeit schenken, die er selbst für eine gemütliche Runde mit seinen Rentieren durch den verschneiten Winterwald nutzen kann.“

Michael Reuther, Vorstand Commerzbank Firmenkunden

Analytik: „Entweder kommt er weiterhin konventionell nach Hause, in einem traditionellen Kostüm – mit einem der vielen autonomen Abruffahrzeuge. Oder – viel beliebter – per virtueller Besuchsmöglichkeit. In einer über alle Sinne erfahrbaren virtuellen Softwarewelt kann ich selbst wählen, in welchem Ambiente und wie fantastisch meine Begegnung mit dem Weihnachtsmann sein soll. Möglicherweise werde ich einfach zum Spaß mein virtuelles Zuhause auf den Gipfeln der Anden wählen, wo mich der Weihnachtsmann mit einem opulenten Rentiergespann besucht. Als Geschenk bringt er ein Live-Konzert meiner Lieblingsband mit – als Direkterlebnis auf meiner Andenhütte.“

Tanja Krüger, Geschäftsführerin Resolto GmbH

Roboter: „Der Weihnachtsmann wird 2030 als geklonter humanoider Roboter an der Tür klopfen. Jedes Veedel wird dafür einen eigenen Serviceroboter haben, der sich verkleidet und ‚persönlich‘ hinläuft. Ich denke, dass die Menschen diesen traditionellen Besuch auch im Jahr 2030 erleben wollen – das Gefühl, dass der Weihnachtsmann wirklich vor der Tür steht und zu uns nach Hause kommt, statt ihm in einer virtuellen Welt zu begegnen.“

Robert Jänisch, Gründer und CEO IOX Lab Düsseldorf

Ein Beitrag von:

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